Zwei meiner besten Freunde haben sich mittlerweile durch Geschenke und Eigenkauf eine ordentliche Spielesammlung angeschafft. Somit habe ich die Gelegenheit Lieblingsspiele immer wieder zu genießen und neue Errungenschaften auszutesten. Zu dritt haben wir uns das erste Mal an Burgenland herangewagt. Nach Ausklamüsern der Regeln haben wir uns recht schnell eingespielt und hatten viel Spaß sowie Wiederholungsbedarf.
Bei Burgenland geht es darum der schnellste zu sein. Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Holzfiguren in Form von Mauern, Häusern, Palassen und Brunnen, die alle auf dem Spielplan verbaut werden müssen. Die Anzahl der Figuren richtet sich nach der Anzahl der Mitspieler. Gewonnen hat derjenige, der zuerst keine Bauten mehr übrig hat. Das kann für alle anderen recht überraschend passieren, da die Gebäude und Brunnen eines Spielers hinter einem Sichtschirm verwahrt werden, bis sie zum Einsatz kommen. Die Figuren werden in die Burgen auf dem Spielbrett platziert. In jeder Burg gibt es vier Bauplätze, die genutzt werden können. Für jedes Gebäude und die Brunnen existieren außerdem bestimmte Bauregeln. Beispielsweise kann ein Haus nur dann verbaut werden, wenn sich bereits eine Mauer in der gleichen Burg befindet. Desweiteren werden Handkarten für den Bau benötigt. An jede Burg liegen zwei Grenzsteine an. Jeder Grenzstein hat eine andere Farbe. Platziert man eine Figur, müssen vier Handkarten entsprechend der angrenzenden Farben ausgespielt werden. Ist man am Zug stehen einem zwei Optionen zur Auswahl: entweder zieht man Handkarten nach oder es wird gebaut. Nachdem eine Figur erfolgreich platziert wurde, erhält man oft einen Bonus, beispielsweise einen zusätzlich Bauplatz oder die Möglichkeit, Bauregeln außer Kraft zu setzen. Sind alle Plätze belegt und es gibt noch keine Gewinner, kann auf die große Burg ausgewichen werden. Darin herrschen keine Vorgaben, jedoch werden unheimlich viele Handkarten benötigt.
Beim ersten Durchspielen haben wir einen Moment gebraucht, um die Bauregeln zu begreifen und mussten im Verlauf oft nochmal einen Blick in die Anleitung werfen. Sie sind nicht sonderlich kompliziert, aber da es vier Arten von Bauten gibt, ist es am Anfang schwierig den Überblick zu behalten. Beim zweiten Spiel hatten wir den Dreh dann auch schon raus, zumal diese Regeln in Form von Piktogrammen auf der Innenseite der Sichtschirme abgebildet sind. Burgenland ist recht kurzweilig, denn jeder ist schnell wieder am Zug und der Spielablauf ist einfach. Besonders gut gefallen mir das schöne Spielbrett sowie die Ausarbeitung von Figuren und dem anderen Zubehör. Ich liebe ein hübsch gestaltetes Brettspiel. Je nachdem, wie viel Glück man beim Ziehen der Karten hat, geht das Spiel ca. eine Stunde. Zu dritt waren wir auch manchmal schneller fertig. Dadurch kann man es aber auch zwei- oder dreimal hintereinander spielen. Einziges Manko, welches mich etwas stört: Da zum Ende hin definitiv auf die große Burg ausgewichen werden muss, bestehen die letzten Minuten darin, ständig Karten nachzuziehen bis genug aufgenommen wurden, um die restlichen Bauten zu platzieren. An der Stelle kann es langweilig beziehungsweise frustrierend werden. Im Großen und Ganzen trübt das jedoch nicht meinen Spaß an Burgenland und ich habe durch das Schreiben direkt Lust bekommen eine Runde zu spielen.
Autor: Inka und Markus Brand
Titel: Burgenland
Verlag: Ravensburger