Britischer Slapstick der Extraklasse

© Foto: Karoline, 2018

Dieses Frühjahr bekommt unsere Agatha ihren zehnten Fall in deutscher Übersetzung: Agatha Raisin und der tote Gutsherr! Ein geeigneter Anlass für uns, um der guten Agatha einen literarischen Tribut zu zollen. Seit ihrem ersten Fall, in dem es um einen ermordeten Quiche-Wettbewerbsrichter ging, ist so einiges passiert. Die Leichen stapeln sich in der Idylle der britischen Cotswolds – und die beherzte Hobbyermittlerin steckt wie immer mittendrin.

Agatha Raisin und die tote Gärtnerin

Da ist sie wieder. Nach einer halben Weltreise ist Agatha zurück in Carsely. Doch all die Wochen konnten sie nicht vergessen lassen, dass sie zuvor alle Chancen, bei ihrem Nachbarn James zu landen, zunichte gemacht hatte. Betrunken hatte sie ihn den stets Zugeknöpften mit einer obszönen Geste verschreckt. Und seitdem ist ihre Freundschaft merklich abgekühlt.
Somit ist die Vikarsfrau Mrs. Bloxby nach Agathas Rückkehr ihre erste Anlaufstelle. Und die hat so einiges zu berichten. Es gibt eine Neue im Dorf, Mary Fortune: sehr hübsch, back- und gartentechnisch überaus begabt und vor allem in regelmäßigem Kontakt mit James! Agathas Kampfgeist ist geweckt, nun muss sie sich notgedrungen mit Pflanzen und Gärten befassen. Wie laaaaaangweilig! Und sonderlich nett ist diese Mary auch nicht. Dann passieren ungeheuerliche Dinge in Carsely. Blumen werden vernichtet, Goldfische vergiftet. Mary wird zur Verdächtigen, schließlich ist sie selbst nicht betroffen und zudem neu.  Eines Abends müsste sie eigentlich im Pub sein, aber von ihr fehlt jede Spur. James und Agatha finden Mary in ihrem Wintergarten: Jemand hat sie getötet und kopfüber eingepflanzt.

Miss Agatha Marple ist wieder im Dienst! Und so erfährt sie im Laufe der Zeit, dass Mary zu allen oft gehässig war und mit den Gefühlen der Leute gespielt hat.Und dann ist da auch noch Marys Tochter Beth mit ihrem unmöglichen Freund. Könnten sie es getan haben, um an das Erbe zu kommen? So viele potenzielle Täter! Aber Agatha wird den Fall lösen.

Teil Drei der Agatha-Reihe dreht sich neben dem Mord wieder einmal um die Irrungen und Wirrungen der agathischen Gefühlswelt. Die ständig aufflammende Verliebtheit zu James bietet gewohnt höchsten Unterhaltungswert, aber auch allein bringt Agatha einen oft zum Lachen. Da wird der Mord wie immer zur Nebensache.

Kristina


Agatha Raisin und die Tote im Feld

Ein kleiner Ort, in dem jeder jeden kennt. Eine unerschütterlich selbstbewusste, geradezu feindselige Leiterin des örtlichen Wanderkreises. Landbesitzer, die mal eben die Schrotflinte zur Hand nehmen … Das malerische Dembley ist das reinste Wespennest. Folgerichtig geschieht ein Mord. Die Tatwaffe: ein Spaten. Das Motiv scheint zunächst klar. Immerhin wurde die tote Wanderin im Feld ihres Erzfeindes gefunden, für dessen Besitz sie erbittert Wegerechte geltend machen wollte. Genau hier kommt Agatha ins Spiel, seelisch völlig erschöpft von ihrer Zeit in der Londoner Werbewelt. Als sie von einer Freundin des Mordopfers gebeten wird, im Nachbarort zu ermittelnt, fühlt sie sich geschmeichelt. Was für eine Gelegenheit, die grausige Tat aufzuklären! Aber vor allem auch, um sich mit ihrem Schwarm James als Ehepaar in den Wanderclub einzuschmuggeln. Wundert sich noch jemand, dass während Agathas und James‘ Schnüffeleien ein weiteres Mitglied der Wandergruppe tot aufgefunden wird?

Der  Klappentext versprach mir militante Wanderer – und genau diese bekam ich. Ohnehin ist es ein Markenzeichen der Reihe, dass die Erwartungshaltung des Lesers genau erfüllt wird. Dieser vierte Band ist jedenfalls bisher mein ungeschlagener Liebling, da es hier vor besonders unsympathischen, völlig überspannten Nebencharakteren wimmelt. Schon allein Jessica Tartinck, die selbsternannte Leiterin des Wanderkreises, wirkt auf Anhieb wie eine Person, mit der ich nichts zu tun haben möchte.  Wie in fast jedem Band ist es sowieso viel interessanter, wie Agatha in all ihrer  Ruppigkeit (oder ist es spröder Charme?) mit den Lebenden interagiert.. Da sie sich ausgerechnet mit James in die Gruppe einschleust, ist ihr Kopfkino ohnehin mehr mit dem Mann an ihrer Seite beschäftigt, als mit der Lösung der Mordfälle. Und ich liebe sie dafür. Denn natürlich deckt sie trotzdem auf, wer der Täter ist. Eben ein echtes Mordsweib, die Frau!

Katrin


Agatha Raisin und der tote Friseur

Meine Lieblingsstory ist Agatha Raisin und der tote Friseur. Selbige finden wir mal wieder in Depressionen versunken, denn ihre heimliche Liebe, Nachbar James Lacey, ist einfach verschwunden. Was macht Frau, wenn sie sich ungeliebt und hässlich findet? Genau, sie geht zum neuen Friseur in Evesham. Agatha ist überwältigt! Nicht nur, dass Mr John ein Meister seines Fachs ist, nein, er sieht auch noch geradezu verboten gut aus. Ohne nachzudenken erzählt ihm Agatha recht viel aus ihrem Leben. Nebenbei hört sie, wie der schöne Friseur von einer Frau bedroht wird und dies weckt wieder mal den Detektiv in ihr. Könnte er vielleicht ein Erpresser sein? Möglich wäre es, wenn man überlegt, was die Frauen ihm so alles erzählen. Als dann noch Agathas alter Freund Sir Charles auftaucht, beginnt ein Abenteuer mit mörderischen Folgen. Beide stürzen sich in die Ermittlungen. Kaum denken sie, Mr John hängt am Haken, wird er ermordet. Wer hat ihn auf dem Gewissen? Der Kreis der Verdächtigen ist groß, denn viele der Frauen hatten ein Verhältnis mit dem Friseur.  Agatha fühlt sich mal wieder bestätigt: „Männer sind Schweine!“

Agatha liebt man, oder nicht , hier findet man britischen Humor in Höchstform! Mich zieht sie immer wieder in den Bann und daher sind die Romane für mich ein MUSS! Hier und jetzt möchte ich eine Lanze brechen für die gekonnte Übersetzung. So viele Bücher bedürfen eines fähigen und guten Übersetzers, um viele zufriedene Leser zu haben. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Sabine Schilasky, welche es mir ermöglicht die herrlichen Geschichten von Agatha zu genießen.

Carmen

 


Agatha Raisin und die tote Hexe

Nachdem Agatha bei ihrem letzten Fall eine äußerst delikate Blessur davongetragen hat, macht sie erstmal einen Urlaub, um ihre Wunden zu lecken. Der Küstenort Wyckhadden und das exklusive Garden Hotel klangen wunderbar in ihrer Vorstellung. Doch es herrscht ein eisiger Wind und die Besucher des Hotels scheinen so alt zu sein, wie das schwere Holzmobiliar.  Um möglichst schnell zu genesen, begibt Agatha sich zur örtlichen Hexe. Dass dabei auch ein Liebestrank in ihrem Täschchen landet, war zwar so nicht geplant, kann doch aber trotzdem nicht schaden. Nur für alle Fälle. Unverschämt ist jedoch, dass diese Wald- und Wiesenhexe ihr den wunderschönen Pelzmantel madig macht! Am nächsten Tag hängt der Pelz zerfetzt in ihrem Hotelschrank und die Hexe ist tot. Ob Agatha da wohl ihre Finger mit im Spiel hatte?

Fälle außerhalb der verträumten Cotswolds sind selten und tun dennoch der Provinz-Romantik keinen Abbruch. Fern der Heimat findet Agatha durch ihr freches Mundwerk immer wieder Anschluss, ob es nun einsame Männerherzen oder muffelige Hotelgäste sind. Ihrem Charme kann eben keiner so einfach widerstehen. Dass sie dabei wieder einmal über Leichen stolpert versteht sich fast von selbst. Wie in allen Teilen wird viel gegessen, getrunken, herumgefahren und wild spekuliert, kurzum: Agatha bleibt sich auch im neunten Band  treu. Doch wie geht es mit James und Charles weiter? Ich hoffe, wir erfahren es im zehnten Band Agatha Raisin und der tote Gutsherr.

Karoline

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