Ein Labyrinth voller Schätze, bereit zur Plünderung

© Foto: Georgia, 2019

Bei einer Schnäppchenjagd nach Spielen ist mir Cave Troll in die Hände gefallen. Ein Brettspiel mit einfachen Regeln, Zwergen, Orks und Trollen? Da kann man doch nichts verkehrt machen. Nach ein paar Runden stellte sich heraus, dass es perfekt für Zwischendurch ist – schnell erklärt und gespielt. Es bringt auch Mankos mit sich, steht aber unterm Strich immer noch in einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Um ehrlich zu sein, bin auch froh darüber mal ein Spiel zu haben nach dem man nicht geistig völlig erschöpft ist.

Ziel von Cave Troll ist es das meiste Gold zu sammeln. Das Spielbrett ist ein Höhlenlabyrinth mit vielen Räumen, in denen sich Münzen befinden. Umso mehr Räume man mit seinen Figuren besetzt, desto reicher wird man. Jeder bekommt zu Beginn verschiedene Charakterfiguren, die größtenteils besondere Fähigkeiten haben. Zu jeder Figur gibt es genau eine entsprechende Karte, die benötigt wird, um sie auf das Feld zu bringen. Wer am Zug ist, darf vier Aktionen ausführen. Folgende Optionen gibt es: eine Karte ziehen und eine ausspielen, Charaktere bewegen und Aktionen der Charaktere ausführen. Nachdem eine bestimmte Anzahl an Karten ausgespielt wurde, wird eine Wertung ausgelöst. Man erhält Punkte / Münzen, wenn einem die Vorherrschaft in den Räumen gehört, sprich dort stehen die meisten der eigenen Figuren. So kommt es während des Verlaufs zu mehreren Wertungen. Die letzte wird ausgelöst und dadurch das Spiel beendet, wenn eine Person keine Karten mehr hat. Das Prinzip erinnert hier an Carcassonne.

Jeder Mitspieler erhält die gleichen Charaktere in unterschiedlichen Farben. Zunächst hat man Helden in seinem Team. Es gibt den Abenteurer, dessen einzige Besonderheit darin besteht, dass es ihn mehrfach gibt – alle anderen Figuren jedoch nur einmal. Der Ritter kann Orks auf dem gleichen Spielfeld töten. Die Schatztruhe und der Zwerg sorgen dafür, dass sich der Goldwert in einem Raum erhöht. Der Barbar wird in einer Wertung doppelt gezählt, während die Diebin sich frei bewegen kann und nicht auf Türen achten muss. Schließlich gehören zum Team eines jeden Mitspielers noch Monster, die beschworen werden können. Der Ork tötet einen Helden, der sich im gleichen Raum aufhält und der Geist versetzt einen Charakter auf ein benachbartes Feld. Währenddessen versetzt der Höhlentroll alle Figuren, die sich auf seinem Feld befinden auf ein anderes und kann selbst nicht vertrieben werden. Das sind die klassischen Fähigkeiten. Wem das noch nicht reicht, der kann das Variantenspiel testen. Dabei werden die Fähigkeiten verschärft und aus dem Geist wird beispielsweise eine Todesfee.

Die Grundregeln sind überschaubar und einfach. Auch mit den einzelnen Fähigkeiten kommt man schnell zurecht, da sie auf den Karten und nochmal gesondert auf einem Übersichtsbogen erklärt sind. Jeder erhält einen solchen Bogen und kann ihn so zu Rate ziehen. Vier Aktionen sind auch fix absolviert und so muss nicht lange auf die Mitspieler gewartet werden. Grundsätzlich mag ich Cave Troll ganz gern. Es braucht nicht viel Vorbereitungszeit und die Charaktere sorgen für Abwechslung. Nur zwei Dinge gefallen mir nicht daran. Hauptmanko ist, dass die Figuren spätestens auf dem Spielfeld und mit mehreren Personen schwierig zu unterscheiden sind. Da muss wirklich ganz genau hingeschaut werden, denn die Figuren sind recht klein. Des Weiteren kann es passieren, dass durch schlechtes Kartenmischen die Figuren mit den coolen Fähigkeiten ganz unten laden und vielleicht gar nicht zum Einsatz kommen. Da sorgt das Zufallsprinzip mal nicht für Abwechslung, sondern für Frustration. Ich habe es für zehn Euro erstanden und dafür ist das Spiel völlig in Ordnung.  Mehr würde ich nicht ausgeben, da dafür die Figuren zu billig sind und das gewisse Etwas fehlt. Momentan wird es für das doppelte angeboten und lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Es ist aber perfekt, um es zwischen herausfordernden Spielen heranzuziehen und so runterzukommen.

Georgia

Autor: Tom Jolly
Titel: Cave Trolls
Verlag: Heidelberger Spieleverlag

4 Gedanken zu “Ein Labyrinth voller Schätze, bereit zur Plünderung

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