
© Foto: Ilke, 2020
Ich hatte mal wieder Lust auf etwas Science Fiction. Die Auswahl fiel mir nicht leicht, denn es sollte nicht so dystopisch und düster sein und trotzdem spannend. So streifte ich durch die Regale der Bibliothek, bis mir Titel und Cover von Die Schleife auffielen. Ein Roadtrip, der auch noch Zeitreisen beinhaltet, das klang genau nach meinem Thema.
Unser Protagonist Eli Teague wohnt in dem kleinen, leicht der Zeit hinterherhinkenden Städtchen Sanders. Zweimal in seiner Kindheit begegnete er Harry, die eigentlich Harriet Pritchard heißt, mit ihrem Oldtimer, Ford Modell A. Die Begegnungen dauerten jeweils nur einige Minuten, bis Harry und ihr Auto wie von Zauberhand verschwanden, doch das reichte aus, um dauerhaft Eindruck bei ihm zu hinterlassen. Jahre später wünscht sich Eli noch immer, Harry wieder zu sehen, was eines schicksalhaften Tages auch geschieht. Doch auch andere, bedrohliche Leute, sind hinter der jungen Frau her. Als Eli sich aufmacht, sie vor der Gefahr zu warnen, wird er in ein Abenteuer hineingezogen, das er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte. Harry nimmt an einer Art Schatzsuche teil und reist durch die Zeit, oder eher durch Fixpunkte der Geschichte, um Hinweise zu erhalten. Die Gesichtslosen hingegen versuchen mit aller Macht und Härte, die Suchenden aufzuhalten.
Der Roman beginnt ziemlich langsam und ich habe mich mit den ersten knapp 80 Seiten schwer getan. Da ich die Grundidee jedoch spannend fand und ich nix besseres zu lesen hatte, beschloss ich, ein wenig durchzuhalten und immer mal wieder ein Stück zu lesen. Es hat sich gelohnt, denn nachdem Eli den spärlichen Hinweisen, die Harry über ihren nächsten Aufenthaltsort preisgab, gefolgt ist nehmen Handlung und Tempo an Fahrt auf. Die Dynamik zwischen Eli und Harry war immer unterhaltsam und abwechslungsreich, mal ernst, mal flapsig. Ich fand es sehr angenehm, dass hier auf eine Lovestory zwischen den Protagonisten verzichtet wurde. Anfangs ist er zwar ein bisschen in Harry verschossen, doch den Zahn zieht sie ihm recht schnell. Ich hatte nicht nur Spaß beim Lesen, ich habe sogar noch etwas über die amerikanische Geschichte gelernt. Was will man mehr?!
Autor: Peter Clines
Buchtitel: Die Schleife
Übersetzung: Aus dem amerikanisch Englischen von Marcel Häußler
Verlag: Heyne
Ein Gedanke zu “Roadtrip durch die Geschichte”