
© Foto: Katrin, 2020
Zeitlose Brettspiele sind eine kleine Leidenschaft von mir, seit ich im Alter von elf Jahren zum ersten Mal Das verrückte Labyrinth spielte. Wer kennt den Klassiker nicht? Ich erinnere mich noch genau, wie mich das genial einfache Spielprinzip damals begeistert hat. Durch den immer neuen Aufbau des Labyrinths habe ich mich nie gelangweilt. Auch heute noch verschiebe ich gern die Gänge, um auf Schatzsuche zu gehen. Zu dritt oder zu viert macht es am meisten Laune. Denn natürlich wird es erst richtig lustig, wenn die anderen Mitspieler den eigenen perfiden Plan durchkreuzen!
Zu Beginn des Spiels werden die Schatzkarten verdeckt an alle ausgeteilt. Jeder darf sich insgeheim die oberste Karte seines Stapels ansehen. Sie zeigt den Gegenstand, das Tier oder Fabelwesen, das man im Labyrinth ausfindig machen muss. Ist man am Zug, wird als Erstes mit dem überzähligen Labyrinthplättchen der Weg verändert, indem es an einem der Pfeile am Spielfeldrand hinein geschoben wird. Die Gänge verschieben sich, samt der darauf stehenden Figuren. Nun darf man seine Spielfigur bewegen und mit etwas Glück und Knobelei auf das Feld mit dem ersten Schatz setzen, um die aktuelle Schatzkarte abzulegen. Danach ist bereits der Nächste an der Reihe. Gewonnen hat, wer seine Karten als erstes alle im Labyrinth ausfindig gemacht und den Weg zurück zu seinem Startpunkt gefunden hat.
So weit, so einfach. Zusätzliche Regeln gibt es eigentlich nur zwei. Erstens: ein vorher verschobener Gang darf vom folgenden Mitspieler nicht wieder zurück geschoben werden. Zweitens: steht eine Figur am Rand und fällt durch Verschieben eines Ganges darüber, landet sie genau gegenüber auf der anderen Seite des Feldes. Manchmal reicht allein das schon aus, um etwas Verwirrung zu stiften, oder den anderen Spielern ihren Zug zu vermasseln. Generell schadet es nicht, ein wenig gerissen bis boshaft zu sein und die anderen zu beobachten. Wer errät, wohin der nächste Spieler auf dem Feld will, kann ihn mit nur einem Zug mal eben gegen die Wand laufen lassen. Auch nett: warum die Gänge nicht an einer unwichtigen Stelle verändern, damit der nächste Spieler nur ein Ecke bekommt? Es ist immer wieder ein wunderbares Gefühl, wenn die Gegner nichts mit ihrem Plättchen anfangen oder einfach nicht aus ihrem Gang ausbrechen können. Besonders schön: wenn ein Mitspieler den Sieg bereits riechen kann, aber man ihm den Heimweg versperrt und selbst schneller ist. Herrlich!
Es ist genau diese Kombination aus Glück, Gerissenheit (manche nennen es schlicht Gemeinheit) und Knobelei, die für mich Das verrückte Labyrinth zu einem Lieblingsspiel machen. Außerdem sollte man nicht unterschätzen, dass es ein ziemliches Maß an räumlichem Vorstellungsvermögen benötigt. Einmal nicht richtig aufgepasst und ein scheinbar bombensicherer Weg entpuppt sich als Sackgasse. Der Klassiker ist in 30 bis 40 Minuten gespielt, benötigt keine langen Regelerklärungen und ist bei jedem Durchgang ein wenig anders. Mein eigenes Spiel hat bereits schnieke 25 Jahre auf dem Buckel und ist schon etwas abgenutzt, aber ich würde es nicht weggeben wollen. Die zahlreichen Editionen, die es mittlerweile davon gibt, lassen mich allerdings nur schwer widerstehen, ein weiteres zu kaufen. Habt ihr ebenfalls ein Brett- oder Kartenspiel, von dem ihr auch nach Jahrzehnten einfach nicht wegkommt? Übrigens: Määääädels? Wann spielen wir das mal wieder?
Autor: Max Kobbert
Spieltitel: Das verrückte Labyrinth
Altersempfehlung: für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Verlag: Ravensburger
Ich liebe dieses Spiel, mein Mann und ich spielen es heut noch gern, wenn Freunde zu Besuch sind 😊
Das glaube ich gern. Es wird einfach nicht alt und muss halt nicht viel erklären, sondern kann direkt loslegen. 🙂