Über kurz oder lang: auf Reisen mit diversen Verkehrsmitteln kann schonmal Langeweile aufkommen. Die Landschaft ist sattgesehen, die Mitreisenden nerven und man möchte den Süßigkeitenvorrat nicht schon am ersten Tag auffuttern. Da ist es gut, Spiele im Gepäck zu haben, die nicht viel Platz im Rucksack einnehmen, schnell ausgepackt sind und auch im engen Bussitz gespielt werden können. Wir haben euch eine Auswahl unserer liebsten reisegeeigneten Spiele zusammengestellt. Viel Spaß!
black stories, moses.
„Aus gutem Grund betrat ein Mann eine Telefonzelle und verließ sie splitternackt wieder. Danach warf er sich vor ein Taxi.“
„Weil er etwas nicht unterdrücken konnte, wurde er abgeführt.“
„Am Tatort fand man zwei Leichen, einen Brief und eine Rose.“
Diese seltsamen Ereignisse haben etwas gemeinsam. Sie sind ein Rätsel aus der black stories Reihe vom moses Verlag. Wer wollte nicht schon einmal Ermittler spielen und herausfinden, wie es zu einer bestimmten Tat kam und was überhaupt passiert war? Dazu braucht es nur einen klaren, fantasievollen und unkonventionellen Verstand sowie eine Gruppe von mindestens zwei Personen, wovon eine der Spielleiter bzw. Chefermittler ist. Dieser zieht eine von 50 Karten aus der Spielschachtel und liest den Fall auf der Vorderseite der Karte laut vor. Für sich liest er noch leise die Auflösung auf der Rückseite. Die anderen Spieler müssen nun mit Fragen an den Spielleiter herausfinden, was passiert ist. Dabei darf dieser nur mit ja oder nein antworten. Stück für Stück kommt man so der Lösung näher. Black stories ist ein kooperatives Spiel, bei dem es um den gemeinsamen Spaß am Lösen eines Rätsels geht. Die einzelnen Geschichten sind skurril, manchmal unglaublich oder blutrünstig. Man braucht einen morbiden Humor und Hang zum Düsteren, um Gefallen daran zu finden.
Black stories erfreut sich einer solchen Beliebtheit, dass es bereits zehn Ausgaben gibt. Zusätzlich wurden noch unterschiedliche Editionen veröffentlicht: Dark Night Edition, Shit Happens Edition, Funny Death Edition, um nur einige zu nennen. Etliche abgeschwächte Versionen für Kinder findet man z.B. in den Red Stories, Pink Stories oder School Stories.
Die Spielrunden bieten ein kurzweiliges Rätselerlebnis, das man überall spielen kann. Spielunterbrechungen durch einen etwaigen Toilettengang oder Umsteigen können zudem super zum Nachdenken und Reflektieren der bisherigen Ergebnisse des Falls genutzt werden.

© Foto: Georgia, 2020
Zombie Würfel, Steve Jackson, Pegasus Spiele
Ein Gehirn ist kein Gehirn! – So lautet unser Lieblingsspruch, wenn wir die Würfel rollen lassen. In Zombie Würfel geht es darum möglichst viele Gehirne zu bekommen. Die Spieler sind nämlich selbst Zombies und immer auf der Jagd. Neben Gehirnen können aber auch weglaufende Füße oder Waffenschüsse gewürfelt werden. Es gibt insgesamt dreizehn Würfel in den Farben grün, gelb und rot. Die grünen haben die meisten Hirne und die wenigstens Schüsse, während es sich bei den roten genau andersherum verhält. Jeder wirft immer mit drei zufällig gezogenen Würfeln. Hirn und Schusstreffer werden zur Seite gelegt, flüchtende Füße werden wiederverwendet. Der aktive Spieler ist so lange am Zug bis er von selbst aufhört und sich die Gehirne anrechnen lässt oder bis er dreimal erschossen wurde und dadurch alles an Hirn verloren hat. Das geht reihum solange bis der Erste eine vorher festgelegte Gesamtzahl an Gehirnen erreicht und zum Zombie-Overlord erklärt wird. Eine echte Ehre!
Ich liebe dieses Spiel. Es ist kurzweilig, temporeich und macht einfach Spaß. Auch die Regeln sind schnell erklärt – ein perfektes Würfelspiel für den Urlaub und unterwegs. Besonders dann, wenn Mitspieler ganz nach dem Motto „No Risk, no Fun“ in ihr Verderben rennen. Denn in jeder Runde stellt sich die Frage: Reicht mir mein Hirn oder will ich mehr und riskiere es dabei durchlöchert zu werden?
Stadt-Land-Tod, moses. black stories
Stadt, Land, Fluss ist euch zu langweilig? Das muss nicht sein! Für alle Geografie-Muffel und Krimi-Liebhaber gibt es jetzt die Erlösung. Stadt, Land, Mord bietet dem Geneigten Reisenden und seinen Mitmenschen ein buntes Potpourri an abstrusen Einfällen. Wie wäre es mit einem Bäcker, der seinen Bäckerlehrling mit einem Baseballschläger in der Backstube niederstreckt? Vielleicht wegen Bumsens der Bäckerin? Natürlich entkam er mit einem Buick. Wenn es dann zu abstrus wird, muss man auch gelegentlich seine kongeniale Idee verteidigen und eine richtig mörderische Geschichte draus basteln. Besser als jeder Schreibkurs, oder nicht?
Einziges Manko war die Einteilung der beiden Kategorien Todesursache und Art des Verbrechens. Hier sind wir häufiger ins Straucheln gekommen und haben die letzteres der beiden kurzerhand in die neue Kategorie Getöteter umgemünzt. Aber vielleicht fallen euch ja noch viel kreativere Alternativen ein? Langweilige Zugfahrten sind mit diesem coolen Spiel auf jeden Fall passé.