Ein Herz für Western: Alpine Schmuggelbraut in schönster Blüte

© Foto: Karoline, 2020

Der Herbst ist da! Und mit ihm mein Drang mal wieder etwas zur Jahreszeit Passendes zu lesen. Daher förderte ich eine der letzten Empfehlungen meines Buchhändlers des Vertrauens zutage: einen Italo-Western mit dem malerischen Namen Die Seele des Monte Pavione. Klingt spannend? Ist es auch!

Es ist 1896. Seit zwei Jahren wartet die junge Jole mit ihrer Familie nun auf die Rückkehr ihres Vaters. Doch die Hoffnung ist der puren Verzweiflung gewichen. Als arme Tabakbauern verdient sich die Familie notdürftig ihr Brot, während die einflussreichen Tabakhändler immer reicher werden. Notgedrungen zweigt der Vater stets einige Kilo Tabakblätter ab, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Doch der Weg dorthin führt über Gebirgspässe und Grenzkontrollen ins benachbarte Österreich. Dorthin brach Joles Vater auf und kam nie zurück. Zwei Jahre, in denen es der Familie zunehmend schlechter erging. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre älteste Tochter Jole zur Tabakschmugglerin zu befördern. Sie schreitet den Weg ab, den ihr Vater einst mit ihr ging und entdeckt auf ihrer Reise Gesetzlosigkeit, aber auch Güte. >>

Skandalöse Flitterwochen in Cape May

© Foto: Karoline, 2020

Auch wenn mein Buchhändler des Vertrauens mittlerweile seinen wohlverdienten Ruhestand genießt, so reicht mein Vorrat seiner weisen Empfehlungen zumindest für das Jahr 2020 noch aus. Bei Tage in Cape May war ich dezent skeptisch, ob mich das Thema abholen würde, doch wie immer wurde mein blindes Vertrauen mit einer außergewöhnlichen Geschichte belohnt.

Sie beginnt im Jahr 1957, als Effie und Henry zu ihren Flitterwochen aufbrechen. Früher verbrachte die gerade einmal 18-jährige Braut jeden Sommer in Cape May. Nun ist es Herbst und die Strandpromenade ist verlassen, die Restaurants geschlossen. Die ersten Tage verlaufen für das junge Paar holprig. Bisher haben sie sich nur in ihren Elternhäusern unter Aufsicht getroffen. Sie versuchen die plötzliche Zweisamkeit so gut es geht zu meistern, beschließen jedoch schon bald ihre zweiwöchige Reise um eine Woche zu kürzen. Diese Pläne ändern sich, als unverhofft eine alte Freundin von Effies Cousine das Haus gegenüber bezieht. Clara verkörpert das luxuriöse Leben der Reichen in Perfektion; nach einer fulminanten Geburtstagsfeier für ihren Bruder bleibt sie allein mit ihren Liebhaber Max und dessen Halbschwester Alma im Anwesen zurück. Schnell freundet sich das unbedarfte Ehepaar mit den Verbliebenen an. Es folgen Tage und Nächte voller Alkohol, Bootsausflüge und verrückter Begebenheiten. Am Ende der gemeinsamen Zeit wird es mehr als ein gebrochenes Herz geben, das nie wieder verheilen wird. >>

Samstagshäppchen: Das blutige Geheimnis eines Sommers

© Foto: Karoline, 2020

Hach, mich erfasst eine tiefe Wehmut. Meine Buchhändler des Vertrauens sind in Rente gegangen. Nie mehr Geheimtipps von meinen Experten. Daher war es einfach unerlässlich, dass ich kurz vor knapp noch einmal richtig viel Literatur auf Vorrat kaufe. Dabei landete der maritime Krimi Ein letzter Sommer in Méjean in meinem Körbchen. Ein 30 Jahre alter Mord, deutsche Abiturienten, die in Frankreich einen drauf machen wollen und das Flair eines Küstenstädtchens – das klang doch vielversprechend, oder? >>

Sergeant Sumo kommt in Wallung

© Foto: Karoline, 2018

In ungeduldiger Erwartung des neues Bandes meiner geliebten Agatha Raisin durchstöberte ich neulich die Regale meines Buchhändlers des Vertrauens. Schon kam er mir mit einem dezenten Wink auf ein äußerst beschaulich wirkendes Cover entgegen. Ein Wohlfühlkrimi aus Irland? Meine Neugier war geweckt.

Es war in der Einwohnerschaft von Duneen weitgehend akzeptiert, dass, sollte ein Verbrechen geschehen und es Sergeant Collins gelingen, den Täter festzunehmen, diese Verhaftung wohl kaum eine Verfolgung zu Fuß vorausginge. Die Leute mochten ihn durchaus, […] aber es sorgte dennoch für einige Beunruhigung, dass die Sicherheit im Dorf von einem Mann abhing, dem schon beim Gang zur Kommunion der Schweiß ausbrach.

Graham Norton, Ein irischer Dorfpolizist, S. 9

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Auf der Straße der Vergeltung herrscht ein raues Klima

© Foto: Karoline, 2018

Redemption Road – Straße der Vergeltung, wie hätte bitte mein Drama liebendes Herz bei diesem Titel nicht höher schlagen können? Als mein Buchhändler des Vertrauens den Wälzer auch noch lobte, konnte ich einfach nicht anders: ich MUSSTE ihn haben!
Ich hatte mit einer seicht plätschernden Geschichte gerechnet und war stattdessen überrascht von dieser unheimlichen Komplexität. Es laufen parallel mehrere Handlungsstränge, die sich dann immer mehr zu einem Gesamtkonstrukt verweben. Dem dramatischen Titel entsprechend dreht es sich um nichts geringeres als um Mord, Schuld, Vergewaltigung, Rache und Moral. Ich war gefesselt von der ersten Seite an! >>