Heftchen mit Klasse: Ausgeschälte Augen und ein mysteriöses Spukhaus

© Foto: Karoline, 2019

Schon lange hab ich kein Heftchen mit Klasse mehr gelesen. Nach einigen großen Reihenprojekten war es für mich mal wieder an der Zeit, knackig kurze Klassiker zu lesen. Sie sind einfach praktisch als Einschub und in jeder Straßenbahn leicht zu halten. Diesmal sollte ein altvertrauter Geschichtenerzähler meine Fahrten kurzweilig gestalten. Zwei Nachtstücke von E.T.A. Hoffmann standen auf dem Programm. In Der Sandmann gerät Student Nathanael in die Fänge eines zwielichtigen Zeitgenossen. Als Kind beobachtete er, wie der Vater mit einem widerwärtigen Mann Alchemie betrieb. Um die beiden nicht zu stören, erzählte die Mutter ihm, dass es der Sandmann sei, der häufig zu Besuch kommt und der jedem Kind, das er sieht, die Augen ausschälen würde. Trotz des Verbotes schleicht sich der kleine Nathanael in die Stube und wird prompt entdeckt. Der Widerliche stürzt auf ihn zu, in Begriff ihm die Augen auszureißen. Der Junge wird ohnmächtig und wacht in den heimeligen Armen seiner Mutter auf. Kurze Zeit später stirbt sein Vater unter mysteriösen Umständen, während der Alchemist spurlos verschwindet. Als Nathanael nun Jahre später eben diesem wiederbegegnet, nimmt das Drama erneut seinen Lauf. >>

Heftchen mit Klasse: Ein scharfsinniges Fräulein mit feinem Gespür

© Foto: Katrin, 2016

Nicht nur in Karos Bücherregal finden sich etliche Heftchen mit Klasse. So beeinhaltet meine eigene feine Sammlung Das Fräulein von Scuderi, ebenfalls eine Geschichte von E.T.A. Hoffmann. Noch ganz genau habe ich in Erinnerung, wie ich das Heft vor etlichen Jahren in der Bücherstube Zeiger in Kamenz aus dem Regal zog. Mir war schlichtweg etwas langweilig und ich suchte Lesestoff für die Busfahrt nach Hause. Eine hochwohlgeborene ältere Dame, die im Paris des 17. Jahrhunderts einem unheimlichen Raubmörder auf die Spur kommt? Mehr brauchte es nicht, um mich zu überzeugen. >>

Heftchen mit Klasse: Krieg im Puppenland

© Foto: Karoline, 2015

Nach der Nibelungensage war ich von diesen kleinen bunten Heftchen angefixt. Ich vertiefte mich in das Repertoire der Hamburger Lesehefte und wusste auf einmal die unscheinbaren Seiten ganz hinten zu schätzen. Denn natürlich dürfen bei den Klassikern aus einer anderen Zeit die Worterklärungen nicht fehlen. Auch liebe ich die Hintergrundinformationen, die mich jede Geschichte noch einmal mehr verstehen lassen. Warum hat der Künstler das gemacht? Ach so, weil damals diese gesellschaftlichen Verhältnisse und politischen Umwälzungen waren … >>