
© Foto: Karoline, 2019
Schon lange hab ich kein Heftchen mit Klasse mehr gelesen. Nach einigen großen Reihenprojekten war es für mich mal wieder an der Zeit, knackig kurze Klassiker zu lesen. Sie sind einfach praktisch als Einschub und in jeder Straßenbahn leicht zu halten. Diesmal sollte ein altvertrauter Geschichtenerzähler meine Fahrten kurzweilig gestalten. Zwei Nachtstücke von E.T.A. Hoffmann standen auf dem Programm. In Der Sandmann gerät Student Nathanael in die Fänge eines zwielichtigen Zeitgenossen. Als Kind beobachtete er, wie der Vater mit einem widerwärtigen Mann Alchemie betrieb. Um die beiden nicht zu stören, erzählte die Mutter ihm, dass es der Sandmann sei, der häufig zu Besuch kommt und der jedem Kind, das er sieht, die Augen ausschälen würde. Trotz des Verbotes schleicht sich der kleine Nathanael in die Stube und wird prompt entdeckt. Der Widerliche stürzt auf ihn zu, in Begriff ihm die Augen auszureißen. Der Junge wird ohnmächtig und wacht in den heimeligen Armen seiner Mutter auf. Kurze Zeit später stirbt sein Vater unter mysteriösen Umständen, während der Alchemist spurlos verschwindet. Als Nathanael nun Jahre später eben diesem wiederbegegnet, nimmt das Drama erneut seinen Lauf. >>