Auch wenn mein Buchhändler des Vertrauens mittlerweile seinen wohlverdienten Ruhestand genießt, so reicht mein Vorrat seiner weisen Empfehlungen zumindest für das Jahr 2020 noch aus. Bei Tage in Cape May war ich dezent skeptisch, ob mich das Thema abholen würde, doch wie immer wurde mein blindes Vertrauen mit einer außergewöhnlichen Geschichte belohnt.
Sie beginnt im Jahr 1957, als Effie und Henry zu ihren Flitterwochen aufbrechen. Früher verbrachte die gerade einmal 18-jährige Braut jeden Sommer in Cape May. Nun ist es Herbst und die Strandpromenade ist verlassen, die Restaurants geschlossen. Die ersten Tage verlaufen für das junge Paar holprig. Bisher haben sie sich nur in ihren Elternhäusern unter Aufsicht getroffen. Sie versuchen die plötzliche Zweisamkeit so gut es geht zu meistern, beschließen jedoch schon bald ihre zweiwöchige Reise um eine Woche zu kürzen. Diese Pläne ändern sich, als unverhofft eine alte Freundin von Effies Cousine das Haus gegenüber bezieht. Clara verkörpert das luxuriöse Leben der Reichen in Perfektion; nach einer fulminanten Geburtstagsfeier für ihren Bruder bleibt sie allein mit ihren Liebhaber Max und dessen Halbschwester Alma im Anwesen zurück. Schnell freundet sich das unbedarfte Ehepaar mit den Verbliebenen an. Es folgen Tage und Nächte voller Alkohol, Bootsausflüge und verrückter Begebenheiten. Am Ende der gemeinsamen Zeit wird es mehr als ein gebrochenes Herz geben, das nie wieder verheilen wird. >>