Vermutlich wisst ihr bereits, dass ich ein Fan von Kooperationsspielen bin. Castle Panic und Pandemic sind immer noch Favoriten von mir. Genauso machen Mysterium und Hanabi immer wieder aufs Neue Spaß. Beim Rumstöbern nach neuen Spielen bin ich über ein kooperatives Kartenspiel gestolpert, bei dem die Beteiligten nicht miteinander kommunizieren dürfen. Wie soll das denn funktionieren? Genau das habe ich mich auch gefragt und musste The Mind unbedingt kaufen um es auszutesten.
Das Grundprinzip dieses Spiels ist recht einfach. Jeder hat Karten auf der Hand mit verschiedenen Zahlen. Jede Zahl zwischen Eins und 100 ist einmal vertreten. Nun wird ein einziger Ablagestapel gebildet indem alle ausgeteilten Karten in aufsteigender Reihenfolge abgelegt werden. Der Knackpunkt an der Sache: Es darf weder miteinander gesprochen noch sich anderweitig verständigt werden. In jeder Runde wird die Schwierigkeit erhöht. Es gibt mehrere Level, die zu bezwingen sind. Im ersten Level erhalten alle Spieler eine Karte, im zweiten Level jeder zwei Karten und so weiter. Wird eine Zahl falsch gelegt, verliert das Team ein Leben. Beispielsweise legt ein Teammitglied eine 20 und ich habe noch eine 18 auf der Hand, kann ich diese Karte nicht mehr spielen, somit wurde ein Fehler gemacht. Sind alle Leben aufgebraucht, dann ist das Spiel verloren. Wird jedes Level bestanden, hat man gewonnen. Zur Hilfestellung bekommt man zu Beginn einen Wurfstern. Signalisiert ein Spieler durch Handzeichen, dass er diesen nutzen möchte und der Rest stimmt zu, dann werfen alle ihre niedrigste Zahl ab. Das Bestehen bestimmter Level verschafft zusätzliche Wurfsterne und Leben.
Für mich ist The Mind genauso schwierig, wie zunächst angenommen. Jedoch ist es erstaunlich, wie man sich mit der Zeit auf seine Mitspieler einstellt und ein gemeinsames Gefühl entwickelt, wann der Punkt gekommen ist eine bestimmte Zahl auszuspielen. Es herrscht eine recht konzentrierte Stimmung im Raum und die Spannung steigt. Zudem kann es recht emotional werden: Die Enttäuschung bei einem Fehler, aber auch das Hochgefühl bei einem geschafften Level sorgen für heftige Gefühlsausbrüche. Zwischenzeitlich kam uns der Gedanken, dass hier auch Freundschaften kaputt gehen können. Ich sage nur Monopoly… Passend zum Spiel sehen die Karten leicht Uri-Geller-mäßig angehaucht aus, nur das teilweise Hasen darauf abgebildet sind. Warum ein Hase das Gesicht von The Mind ist? Keine Ahnung, aber die Levelkarten sind unheimlich witzig, wenn beispielsweise ein Häschen Telekinese einsetzt.
Wir haben The Mind erst einmal gespielt und leider nicht gewonnen. Unser Ehrgeiz ist jedoch geweckt. Ich denke dieses kleine, unscheinbare Spiel wird mich lange begleiten und in verschiedensten Gruppen getestet werden. Wer mal was völlig anderes ausprobieren möchte oder ein Teambuilding-Spiel braucht, ist hier an der richtigen Adresse.
Autor: Wolfgang Warsch
Titel: The Mind
Verlag: NSV
Ein Gedanke zu “Mein Geist zu deinem Geist, meine Gedanken zu deinen Gedanken”