Ich war noch niemals in Kamoptis …

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© Foto: Karoline, 2015

Nicht erst seit gestern wisst ihr, dass Katrin, Ilke, Bettina, Kristina, Georgia und ich begeisterte Spielkameraden sind. Ich bekam Isla Dorada vor drei Jahren von meinen Inkunabel-Mädels als Geburtstagsgeschenk und liebe es seitdem heiß und innig. Durch die perfekte Mischung aus stetem Forschungsdrang und immer neuen strategischen Entscheidungen ist keine Partie wie die andere. Abwechslung ist garantiert!

Es ist das Jahr 1934. Alle Spieler – 3 bis 6 an der Zahl – bilden ein Expeditionsteam, das auf einer unbekannten Insel strandet. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler eine Schicksalskarte und eine Fluchkarte. Die Schicksalskarte verrät dem Spieler seine individuelle Aufgabe, ob er nun bestimmte Spielkarten sammeln oder bestimmte Orte besuchen muss. Die Fluchkarte gibt an, welche Orte oder Symbole er unbedingt meiden sollte. Jeder Expeditionsteilnehmer verfolgt somit sein ganz eigenes Ziel – und hier kommt der allseits bekannte Haken an der Sache. Es gibt nur eine Spielfigur, das heißt, dass jeder Schritt von der ganzen Gruppe getätigt wird, egal ob jeder Spieler das nun möchte oder nicht. Et voilà, das Hauen und Stechen um die 16 möglichen Expeditionsschritte kann beginnen. Mittels Bietrunden wird festgelegt welcher Weg nun eingeschlagen werden soll – mit Kamelen durch die Wüste, mit Yaks durch das unwegsame Gebirge, mit Gonogos durch den Urwald oder doch lieber mit Zeppelin- bzw. Drachen-Karte ganz woanders hinfliegen? Wer hier die besten Abenteuerkarten hat, macht das Rennen. Auf geht’s zu geheimnisvollen Städten wie Septris, Kakotapl, Qualtops, Teltoqlut oder Aminadang. Doch halt! Da macht mir unversehens ein Expeditionsmitglied mit anderen Abenteuerkarten das Leben schwer. Der Weg ist von einem Bigfoot verstellt und beim Wasserweg wartet ein böser Leviathan auf mich. Nun hat ein Mitspieler auch noch eine Blitz-Karte gezogen! Wird er mir meine Abenteuerkarten rauben oder mir meinen gewünschten Expeditionsweg streitig machen? Gewonnen hat schließlich derjenige, der am Ende die meisten Punkte hat. Diese setzen sich zusammen aus dem am Anfang ausgehändigten Geld (das man für Sonderkarten einsetzen kann), den Zusatzpunkten für die erfolgreich abgearbeitete Schicksalskarte sowie abgelegten Schatzkarten, die man im Laufe des Spiels anhäuft. Dagegen gerechnet werden dann die Minuspunkte aus der Fluchkarte, wenn der Fluch ausgelöst wurde.

Isla Dorada ist so ziemlich das komplizierteste und kleinteiligste Spiel, das ich kenne. Jedes Mal brauchen wir in großer Runde mindestens ein Probespiel, um uns wieder an alle Feinheiten zu erinnern und jede Sonderregelung zu merken. Genau das macht jedoch den besonderen Charme des Spiels aus. In illustrer Runde kann das schon mal in lautstarke Diskussionen ausarten und zur allgemeinen Belustigung beitragen. Darüber hinaus finde ich die Gestaltung wunderbar fantasievoll und abgedreht, sodass es nicht nur schön zu spielen, sondern auch schön anzuschauen ist. Um wenigstens etwas Übersicht in dem Karten- und Figurenchaos zu behalten, gibt es zusätzlich eine Übersicht für jeden Spieler, auf dem alle Kartenfunktionen noch einmal näher erläutert sind. Je nach Engagement und Gesprächigkeit der Expeditionsmitglieder kann ein Spiel schon mal zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen – bis jetzt hat es allerdings niemand von uns bereut! Besonders gut gefällt mir ebenfalls, dass man bis zum Ende nicht absehen kann, wer denn nun vorne liegt und das Rennen gemacht hat. Kalkül und absichtliche Behinderung des Führenden sind somit nicht möglich. Ein wunderbarer Anlass für die Fiesen unter uns, einfach mal gerecht zu sein und generell allen zu schaden. 🙂

Karoline

Autor: Alan R. Moon, Andrea Angiolino, Piergiorgio Paglia
Titel: Isla Dorada, ab 10 Jahren
Verlag: Fun Forge

5 Gedanken zu “Ich war noch niemals in Kamoptis …

  1. Kristina schreibt:

    ich liebe es! allein das aussprechen der orte führt zu erheiterungen xD
    man spielt es leider viel zu selten, kein wunder, dass man sich immer wieder durch die regeln kämpfen muss…und WO KOMMEN DIESE PLÄTTCHEN AUF EINMAL HER?!?

  2. Katrin schreibt:

    Mir gefällt das Handeln am besten. Wie sie sich alle misstrauisch beäugen oder versuchen, sich doch noch irgenwie auszustechen. Und dann all diese Ratschläge: „Neiiiiin! Geh nicht dorthin! Da will doch auch X hin und die hat doch schon viel zu viele Schätze. Geh doch liebe nach Hora Peeeeenaaaaa!“ Gejammert wird sowieso an allen Ecken und Enden, weil man manchmal nicht verhindern kann, dass Mitspieler die Fluchkarte auslösen. 😀 Jedenfalls spielt man hier nicht für sich allein, obwohl jeder nur eigene Interessen verfolgt.

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